Léon Poliakov
französischer Sozialhistoriker und PhilosophGeburtstag: | 25. November 1910 St. Petersburg (Russland) |
Todestag: | 8. Dezember 1997 Paris |
Nation: | Frankreich |
Geburtstag: | 25. November 1910 St. Petersburg (Russland) |
Todestag: | 8. Dezember 1997 Paris |
Nation: | Frankreich |
Internationales Biographisches Archiv 08/1998 vom
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 43/2021
Léon Poliakov entstammte einer St. Petersburger Verlegersfamilie. Seinem Vater gehörte eine Reihe liberaler Tageszeitungen und Zeitschriften in Rußland und in der Ukraine. Nach der Oktoberrevolution lebte die Familie in Paris und Berlin (1921-1923), um sich 1924 endgültig in Paris niederzulassen.
P. besuchte dort das Lycée Janson-de-Sailly und studierte an der Pariser juristischen Fakultät. Er verließ die Universität mit dem Grad eines Doktors der Philosophie.
Ab 1933 arbeitete er an der von seinem Vater mitbegründeten antifaschistischen Zeitung "Pariser Tageblatt" mit. Drei Jahre später, 1936, scheiterte die Zeitung wegen des ungerechtfertigten Vorwurfs der Kollaboration mit dem Dritten Reich. Zuvor hatte die Redaktion des Blattes eine eigene Emigrantenzeitung, die "Pariser Tageszeitung", gegründet. P.s erste schriftliche Arbeit war dann auch die Darstellung des Machtkampfes in der Emigrantenpresse, insbesondere der Rolle, die die Zeitung seines Vaters dabei spielte. Bei Ausbruch des Krieges wurde P. eingezogen. Er geriet in deutsche Gefangenschaft, konnte ...