Weniger durch Rekordzeiten auf der Tartanbahn als durch überaus seltene Interessen und Fähigkeiten außerhalb der Leichtathletik machte Kristin Patzwahl von sich reden. Die Hürdensprinterin begann nach der politischen Wende in Deutschland mit dem Studium der Afrikanistik. Nach dem Umzug von Leipzig nach Berlin immatrikulierte sie sich 1993 auch noch für Sudanarchäologie. Ihr Glück, sagte sie in einem Interview, sei das Sprachtalent: Mittlerweile erlernt sie vier Sprachen, darunter das westafrikanische Haussa und die ostafrikanische Verkehrssprache Suaheli. Ein erster Test am Rande des Sports verlief zufriedenstellend: "Beim Sportfest in Linz sprach ich im Sommer einen von den kenianischen Läufern an, um mal zu testen, was ich konnte. - 'Perfekt', meinte er", erinnert sich die Hürdensprinterin.
Im Herbst 1993 weilte Kristin Patzwahl nach der Leichtathletiksaison als Studentin auf Exkursion in Mittelägypten, um Hieroglyphen zu entziffern. Trotz Training und Wettkampf plant sie, ihr Studium an der Berliner Humboldt-Universität in der Regelstudienzeit abzuschließen. Früher startete die gebürtige Leipzigerin für den Sportclub ...