Kim (eigtl. Harold Adrian Russel) Philby war der Sohn des bekannten britischen Kolonialbeamten Harry St. John Ph. (1885-1960) und entstammte der gesellschaftlichen Oberschicht Großbritanniens. Der Großvater besaß Teeplantagen auf Ceylon. Harry Ph. spielte im 1. Weltkrieg eine bedeutende Rolle im Nahen Osten und hatte den Auftrag, den Wahabitenfürsten Ibn Saud zur Revolte gegen die türkische Herrschaft zu gewinnen. Auch nach dem Krieg blieb Ph.s Vater in Nahen Osten, erforschte das Innere Arabiens, wurde selbst Moslem und nahm eine Beduinin zur zweiten Frau. Seine Eigenwilligkeit schockte die damalige Gesellschaft in England.

Ph. selbst - man nannte ihn nur Kim (nach Kipling) - besuchte die Westminster School in London und studierte 1929-33 Geschichte in Cambridge. Dort schloß er sich der ästhetisierenden und linksgerichteten Studentenbruderschaft der "Apostel" an, der auch Anthony Blunt angehörte. Blunt soll ihn dem sowjetischen Sicherheitsdienst zugeführt haben. Während andere Gesinnungsgenossen sich bald wieder vom Kommunismus abkehrten, war Ph. aus Überzeugung Sowjetagent, nicht des Geldes wegen. Auf Reisen ...

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