"Am Ende war es nur noch eine Qual", beschreibt Kugelstoßer Karsten Stolz seine letzten Trainingseinheiten. Nach vielen Verletzungen sowie Bandscheibenabnutzungen im Lendenwirbelbereich entschloß sich der Hüne aus Oberhausen kurz vor der Leichtathletik-WM 1991 zum Rücktritt vom Leistungssport. "Der Entschluß war nicht leicht, doch wenn das Aus von Professor Klümper kommt, dann muß ich es akzeptieren, obwohl ich noch ein paar Jahre Leichtathletik geplant hatte", erklärte Stolz in einem Interview des Fachmagazins Leichtathletik.
Damit endete eine sportliche Karriere, die nicht die hohen Erwartungen bestätigte, die zu Beginn in den Oberhausener gelegt worden waren. Bereits 1978 wurde der Vierzehnjährige Deutscher Schülermeister, war mit zwei Meter Körpergröße der wahrhaft überragende Sportler im Berliner Olympiastadion. Noch 1987 pries ihn der frühere Weltrekordler Udo Beyer als "das größte Talent seit zehn Jahren". Doch auf internationaler Ebene gelang dem einstigen "Wunderkind" nie der Durchbruch. Zum einen fehlte ihm in entscheidenden Momenten die ...