deutscher Historiker; Prof. in Kiel 1953-1978; Schwerpunkt seiner wissensch. Arbeit war die dt. Geschichte des 20. Jhdts.; Gründer der Zeitschrift "Geschichte in Wissenschaft und Unterricht"; Veröffentl. u. a.: "Weimarer Republik als Forschungsproblem", "Deutschland, Rapallo und der Westen"
* 29. April 1910 Köln-Mühlheim
† 23. Juni 1990 Kiel
Herkunft
Karl Dietrich Erdmann, ev., war der Sohn eines Prokuristen.
Ausbildung
Nach dem Abitur studierte er Geschichte, Theologie und Philosophie in Köln, Marburg (bei Rudolf Bultmann), Paris und London. Sein entscheidendes Bildungserlebnis war die Bekanntschaft mit dem religiösen Sozialisten Adolf Reichwein (im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 von den Nationalsozialisten hingerichtet) und der von diesem inspirierten sozialreformerischen "Akademischen Vereinigung", der auch E. angehörte. E. promovierte 1934 in Marburg zum Dr.phil.
Wirken
Um keine Kompromisse mit dem Nationalsozialismus eingehen zu müssen, verzichtete E. zunächst auf die angestrebte Universitätslaufbahn und trat in den Schuldienst ein, den er aber bereits 1938 nach Auseinandersetzungen mit den Nationalsozialisten quittierte. Statt dessen ging er in die Industrie, zuerst zu Ford, dann zu IG Farben, zuletzt war er bei einer Eisen- und Stahlfirma in Köln tätig. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Offizier, zuletzt war er Bataillonskommandeur an der Ostfront. Kurz ...