Mit großen Erwartungen war die DDR-Eisschnellläuferin Karin Enke zu den Olympischen Winterspielen 1988 nach Calgary gereist. Bereits drei olympische Gold- sowie zwei Silbermedaillen und zehn WM-Titel hatte sie bis dahin erkämpft, zahlreiche Weltrekorde aufgestellt. Der amerikanische Film-Dokumentarist Bud Greenspan wollte ihre weiteren Siege im offiziellen Olympia-Streifen festhalten. Doch es kam anders. "Die Dresdnerin", so heißt es im Buch 100 Olympische Highlights Wintersport (Berlin, Sportverlag 1997), "hätte auch bei Olympia noch die Größte sein können, wenn sie nicht zu viel gewollt hätte." Statt der erhofften Goldmedaillen gab es für die erfolgsverwöhnte Athletin zweimal Silber und einmal Bronze. Jahre später bekannte sie: "Zusammen mit dem Trainer hatte ich die Zahl der Strecken unterschätzt, aber auch die Tatsache, dass erstmals in der Halle gelaufen wurde" (ebd.). Im Sommer 1988 beendete Karin Enke, die als erste Frau der Welt über 1.500 m mit einer Zeit von 1:59,30 Min. die Zweiminutengrenze unterbot, ihre Karriere.
Laufbahn
Bereits im Alter von drei ...