Zehn Jahre lang war der Oldenburger Universitätsprofessor Jürgen Dieckert Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB). Bereits unmittelbar nach seiner Wahl 1990 waren von kritischen Beobachtern innerhalb und außerhalb des DTB Befürchtungen geäußert worden, er sei ein Gegner des Spitzensports und Deutschlands zweitgrößter Sportverband (4,7 Millionen Mitglieder) werde sich unter seiner Präsidentschaft zum reinen Freizeit- und Breitensportverband entwickeln. Dieckert selbst hatte versucht, diese gleich nach seiner Wahl mit den Worten "Leistungssportler brauchen vor meiner Präsidentschaft keine Angst zu haben" (FAZ, 18.11.2000) zu entkräften. Die vorhandenen Bedenken und Vorbehalte blieben vielerorts gleichwohl erhalten.
Als der leistungssportliche Abstieg des deutschen Turnens dann in der Tat offensichtlich wurde (wozu verschiedene Gründe geführt hatten), versuchte Dieckert, dem DTB-Spitzensport neue Impulse zu geben. "In olympischen Sportarten muss gepowert werden", erklärte er auf dem Turntag des DTB 1998 in Lübeck und forderte (was er aber auch schon 1992 getan hatte): "Wir dürfen nicht ...