Josy Barthel gelang 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki über 1.500 Meter einer der überraschendsten Siege der olympischen Geschichte. Dort wurde er, den niemand ins Kalkül gezogen hatte, zum ersten und - bis weit über seinen Tod hinaus - einzigen luxemburgischen Olympiasieger. Der "Philosoph auf der Aschenbahn" (Sport-Magazin, 8.7.1953), der die Harmonie von Körper und Geist das Geheimnis seines Erfolges nannte, hatte stets auch ein Auge auf seine berufliche Karriere. "Nicht nur der Sport, auch der Beruf baut das Leben", sagte der Luxemburger schon ein Jahr nach seinem Olympia-Erfolg (ebd.), und getreu diesem Motto wurde der ehrgeizige, willensstarke Barthel zum "herausragenden Hochleistungssportler und anerkannten Politiker" (Luxemburger Wort, 8.7.1992). Von 1977 bis zu seinem Tode 1992 gehörte er erst als Minister, dann als Abgeordneter dem Luxemburger Parlament an.
Laufbahn
Joseph Barthel begann erst 16-jährig mit der Leichtathletik. Der fleißige Schüler und Sohn ...