Josef Plojhar war Kind armer Eltern und stammte aus Böhmisch-Budweis. Er fiel in der Schule durch seine Intelligenz auf. Ein Lehrer nahm sich seiner an und schickte ihn auf ein deutsches Gymnasium. Er studierte Theologie und empfing die Priesterweihe. Eine ihm angebotene Stelle im erzbischöflichen Ordinariat von Budweis schlug er aus, um Arbeiterprediger und Armenpfarrer zu bleiben.

Bald kam er aber mit seinen kirchlichen Vorgesetzten in Konflikt. Er kritisierte die Lebensführung der kirchlichen Würdenträger und die Politik des Vatikans. Nur der Umstand, daß die katholische Volkspartei P. gern als Volksredner gegen die Sozialdemokraten und die Deutschen einsetzte, hielt den Prager Erzbischof Beran ab, schon damals etwas gegen P. zu unternehmen.

1939 gehörte P. zu den tschechischen Priestern, die nach der Errichtung des "Protektorats" in Opposition gegen die deutsche Besetzung standen. Er wurde verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau verbracht und später nach Buchenwald.

Nach der Befreiung 1945 und Vertreibung der Deutschen aus Böhmen wurde P. als Abgeordneter der Volkspartei und stellv. Obmann des ...

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