Mit seinem unkonventionellen, technisch geprägten Kampfstil und seinem charismatischen, publikumswirksamen Auftreten avancierte Johann "Rukeli" Trollmann im Berlin der ausgehenden Weimarer Republik zum Zuschauermagneten des deutschen Boxsports. Später aufgrund seiner schnellen, tänzelnden Kampfweise mitunter als boxerischer Vorläufer Muhammad Alis gewürdigt, geriet Trollmann als Sinto nach der nationalsozialistischen Machtergreifung in die Mühlen der NS-Rassenpolitik und wurde aus ideologischen Gründen um seinen 1933 gewonnenen Meistertitel im Halbschwergewicht gebracht. Erst 2003, rund 60 Jahre nach seiner Ermordung im KZ Neuengamme bei Hamburg, wurde Trollmann vom Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) als deutscher Meister rehabilitiert.
Laufbahn
Boxerische Anfänge in Hannover Johann Wilhelm Trollmann, wie er mit vollem Namen hieß, wurde seit seiner Jugend aufgrund seines athletischen Körperbaus "Rukeli" (abgeleitet vom Romanes-Wort "Ruk" für Baum) genannt. Er wuchs in einfachen Verhältnissen mit acht Geschwistern in der Hannover Altstadt auf und fand früh zum Boxen. Als Junior gewann er für den BC Heros-Eintracht Hannover mehrere Regionalmeisterschaften, darunter ...