Als der Sportbund Rosenheim Jiri Kralik verpflichtete, ahnte man noch nicht, daß man den Torhüter des Weltmeisters 1985 nach Bayern holen würde. Bei der WM in Prag war Jiri Kralik über sich selbst hinausgewachsen und zum Garant des überraschenden CSSR-Erfolgs geworden. Nachdem Kralik 1985 mit offenen Armen, einem Luxuswagen und einer Komfortwohnung in Rosenheim empfangen wurde, vollzog sich sein Abschied nach der Rückkehr Karl Friesens aus der NHL im Dez. 1986 (fast) ganz still und heimlich. Kralik wurde abgeschoben und mußte dem Publikumsliebling Friesen Platz machen. Enttäuscht und etwas verbittert reiste Kralik mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern zurück in die CSSR nach Gottwaldov. Am selben Tag noch zog Friesen in seine Wohnung ein, übernahm von der Polstergarnitur bis zu der Spülmaschine seines Kollegen alles. Sein Gehalt bekommt Kralik bis Mai 1987 weiterbezahlt. Ein schwacher Trost für einen Weltklassetorhüter, der noch 1985 der CSSR zum WM-Titel verholfen hatte.
Kralik ist von Beruf Fachingenieur für die Herstellung orthopädischer Schuhe. Auch in der Bundesliga galt ...