Am 5. Juli 1983 trauerte die Fußball-Welt um einen ihrer besten und populärsten, aber auch unbequemsten Trainer: Hennes Weisweiler starb im Alter von 63 Jahren in einem Züricher Vorort völlig unerwartet an einem Herzinfarkt. Drei Wochen zuvor hatte er mit Grasshoppers Zürich noch die Schweizer Meisterschaft und den Pokal gewonnen. Es war der letzte von zahlreichen Triumphen des Erfolgsmenschen mit ungewöhnlicher Ausstrahlung. Als Verfechter eines beherzten und attraktiven Angriffsfußballs begründete Weisweiler in Gladbach ab 1964 den Ruhm der legendären "Fohlenelf". Mit ihr konnte er 1970, 1971 und 1975 u. a. drei Meistertitel feiern. Er galt immer als feinfühliger Förderer junger Spieler - für Berti Vogts war er sogar eine Art "Vaterersatz" - legte sich aber regelmäßig mit Stars wie Günter Netzer, Wolfgang Overath oder Johan Cruyff an: "Weil ich denen keine Extrawürste braten wollte"...