Als "Vordenker, Nachdenker, Querdenker" bezeichnete die FAZ (6.1.2004) den Tübinger Sportwissenschaftler und –funktionär Helmut Digel. 1993 zum Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) gewählt, versuchte Digel mit viel Engagement gegen "jede Manipulation im Leistungssport und wider alle Verkrustungen der Denkstrukturen" (FAZ, 8.7.2002) den DLV den modernen Gegebenheiten anzupassen, ohne die ursprüngliche Philosophie des Sports zu verbiegen. Sechs Jahre lang, bis 1999, konnte Digel trotz einiger Rückschläge eine Reihe beachtenswerter Erfolge, die sich sowohl an der Basis des DLV als auch bei seinen Spitzenathleten dokumentierten, erarbeiten. Das Dopingvergehen von "Vorzeigeathlet Dieter Baumann", mit dem "ihn so etwas wie ein Vater-Sohn-Verhältnis verband" (Stgt. Z., 23.8.2007), wurde für den hartnäckigen und kompromisslosen Dopingbekämpfer Digel zum "GAU" (Leichathlet, 27.3.2001). Das Amt des DLV-Präsidenten konnte er danach nicht mehr weiterführen.
Der Bruch in Digels ...