Mit Helenio Herrera verlor der Fußball im November 1997 einen seiner ganz Großen. Herrera war in den 50er und 60er Jahren eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Weltfußball und während dieser Zeit sicherlich der berühmteste Trainer der Welt. Doch der polyglotte Mann mit den vier Staatsbürgerschaften (argentinisch, französisch, spanisch und italienisch) hat dem internationalen Fußball keineswegs begeisternde Spiele beschert, sondern, wie es in dem englischen Buch 'Football against the Enemy' in einem Beitrag über Herrera geschrieben steht, "der Welt den Defensivfußball gelehrt". Der Name Herrera ist untrennbar verbunden mit der destruktiven Taktik des "Catenaccio", die das Spiel auf dem Rasen lähmte, seinen Mannschaften aber große Erfolge brachte. In Dieter Reibers Buch "Jahrhundert-Fußball im Fußball-Jahrhundert" wird Herreras Catenaccio "als zynische und für die Attraktivität dieses Sports beinahe verheerende Taktik" bezeichnet, in Karl-Heinz Hubas "Weltgeschichte des Fußballs" heißt es, Herrera habe "den destruktiven Zerstörungs-Fußball zum Blühen ...