Zu den wenigen deutschen Läufern, die der Weltklasse Paroli bieten können, zählt der Thüringer Hauke Fuhlbrügge. Mit der Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften 1991 in Tokio krönte der 1,83 m große und 67 kg schwere Mittelstreckler seine bisherige Laufbahn. Gleichzeitig bewies er damit, daß er die Umstellung von DDR-Verhältnissen auf die gesamtdeutsche Leichtathletikwirklichkeit gut bewältigt hat. In der früheren DDR galt der selbstbewußte Student als "enfant terrible", der "wegen seiner impulsiven Art, seiner unkonventionellen Äußerungen" (Leichtathletik) nicht so gefördert wurde wie andere herausragende Talente. Enttäuschungen zu DDR-Zeiten halfen ihm nach der politischen Wende, Rückschläge besser zu verkraften. Er blieb seinem Erfurter Klub treu, "weil hier die Trainingsbedingungen stimmen".
Schon seit 1983 wird er vom früheren DDR-Meister über 3.000 m Hindernis, Dieter Hermann, betreut, der im vereinigten DLV Koordinator für die Hindernisstrecke ist. Dabei arbeitet Fuhlbrügge, der "kopfgesteuerte, sehr bewußt lebende, fanatische Thüringer...