Obwohl er niemals Olympiasieger, Weltmeister oder Weltrekordinhaber war, galt Harald Schmid in den siebziger und achtziger Jahren als Inbegriff eines Mustersportlers schlechthin. Ehrgeizig, pflichtbewusst, erfolgreich - die Liste seiner Tugenden ist mit diesen Begriffen längst nicht erschöpft. Der Mann vom TV Gelnhausen, der trotz verlockender Angebote zahlreicher Großstadtklubs dem Provinzverein treu blieb, hielt und hält nicht viel von den Begleiterscheinungen des modernen Hochleistungssports. Laktatuntersuchungen, Aufbaupillen, Spritzen und sogar Massagen passen nicht in sein Schema, dessen Kern die Naturmethode ist. Sein Training absolvierte der Hesse bevorzugt inmitten der Wiesen und Wälder in der Nähe seines Wohnortes. Für die "knallharten" Tempoläufe zog er sich auf eine in der Nähe befindliche Kunststoffbahn zurück. Als Autodidakt duldete er keinen Trainer neben sich. "Der Körper nimmt sich die Pause. Ich gebe sie ihm, bevor er sie nimmt", lautete die Devise des bodenständigen Hessen, der ...