Harald Norpoth, dessen Sportlerherz eigentlich für Fußball schlug, war einer von Deutschlands besten Mittel- und Langstreckenläufern. Dabei schien der 1,84 m große und nur knapp 60 kg schwere Westfale eigentlich immer viel zu hager, um ein hervorragender Athlet zu sein. Doch "der laufende Bleistift" (Leichtathletik, 5.11.1996) bewies immer wieder aufs Neue, dass mit ihm zu rechnen war. Bei den Olympischen Spielen 1964 betrat er das erste Mal die internationale Leichtathletikbühne und ging mit einer Silbermedaille über 5.000 m. Diesen Erfolg konnte er zwar bei seinen weiteren Olympiateilnahmen nicht wiederholen, aber die Leistungen immer wieder bestätigen. So blieb Norpoth bis zu seinem Karriereende immer ein Kandidat für vordere Platzierungen und ein Läufer, dessen Schlusssprints gefürchtet waren. Seine Taktik war stets, "sich ziehen lassen und dann eine Runde vor Schluss alle überholen" (Kartenserie Editions Recontre: Harald Norpoth, 1979). So wurde er zum "Läufer des Jahrzehnts" (Olympia in der Tasche, 1972).
Laufbahn
Harald Norpoth kam über Umwege zum Laufen. Eigentlich ...