Gerhart Feine wurde am 17. Juni 1894 in Göttingen als Sohn eines Theologen an der dortigen Universität geboren. Matthias Claudius gehört zu seinen direkten Vorfahren.

F. besuchte ein humanistisches Gymnasium und studierte dann Jura in Göttingen und Halle an der Saale, promovierte und legte beide juristische Staatsprüfungen ab. Im Jahre 1923 trat er als Attaché in den Dienst des Auswärtigen Amtes ein.

F. fand Verwendung in London, den Haag, Belgrad und Budapest, sowie mehrfach im Auswärtigen Amt. 1926 hat er als Privatsekretär Stresemanns Deutschlands Aufnahme in den Völkerbund miterlebt. F. war der letzte lebende Zeuge jenes denkwürdigen Gespräches, das am 17. Sept. 1926 Stresemann mit seinem französischen Kollegen Aristide Briand geführt hat und das damals so viele Hoffnungen ausgelöst hat. F. hat dann als Delegationssekretär bei der Abrüstungskonferenz und zahlreichen anderen internationalen Konferenzen zu Ende der zwanziger und anfangs der dreißiger Jahre mitgewirkt. Der Ausgang des zweiten Weltkrieges setzte seiner diplomatischen Laufbahn zunächst ein Ende.

Nach 1946 war F. im bremischen Justizdienst tätig, bis ihn 1950 der ...

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