Georg Kulenkampff wurde am 23. Januar 1898 in Bremen als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Er besuchte das Gymnasium in Bremen und studierte dann auf der Musikhochschule in Berlin. Er entwickelte sich durch die höchsten Ansprüche an sich selbst zu einem der bedeutendsten Geiger Deutschlands und verdankte seinen Künstlerruhm nicht virtuosen Bravourstücken, die dem breiten Publikum am meisten liegen, er hörte auch nie auf, an sich zu arbeiten, da er der Überzeugung war, daß ein Künstler, der sich im sicheren Besitz seiner erreichten Vollendung glaubt, diese durch eben diesen Glauben verliert. Ein weiteres grundlegendes Stilgesetz war für ihn die Tradition; erst muß der Künstler das Vorhandene kennen, ehe er seinen eigenen Stil kultiviert. K. bevorzugte Reger und Hindemith, deren Bedeutung ihm noch nicht genügend Allgemeingut geworden zu sein schien. Den hohen Ernst der Geigenkunst wußte er als Profesor der Musik auch seinen Schülern zu übermitteln.

K., dessen Ruhm als Violinvirtuose weit über die deutsche Grenze hinausging, gehörte als Sproß einer alten bremischen Familie zur kulturellen ...

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