Frantisek Kroupa
fr. Kommissar in JoachimsthalNation: | Tschechoslowakei |
Nation: | Tschechoslowakei |
Internationales Biographisches Archiv 16/1952 vom
Frantisek Kroupa var vor dem 2. Kriege Angestellter in der staatl. Tabakfabrik in dem bekannten Radiumbad St. Joachimsthal, wo er sich in den Kriegsjahren politisch als Nationaltscheche bestätigte. Am 12. Mai 1945 drang er mit Bewaffneten bei dem deutschen Bürgermeister von Joachimsthal, Franz Schmidt, dem er als stellv. Vorsitzender des tschechischen Bezirks-Nationalkomitees bekannt war, ein, stellte sich als Vertreter der Regierung vor und erzwang die Übergabe des Amtes und der Polizei. Vom 15. Mai an amtierte er und erliess Befehle und Anordnungen, die er als Vorsitzender des tschechischen Bezirks-Nationalkomitees zeichnete. Laut eidesstattlichen Aussagen von 21 ehemaligen Bürgern von Joachimsthal als Augenzeugen hat sich K. in der folgenden Zeit des Jahres 1945 an deutschen Einwohnern der ihm ausgelieferten Stadt des Mordes, Raubes und des Verbrechens wider die Menschlichkeit schuldig gemacht.
Der Umsturz in der Tschechoslowakei zwang K. dann als Nationaltscheche zur Flucht vor den Kommunisten. Er flüchtete nach Deutschland und suchte Unterschlupf in Bayern in einem DP-Lager in Murnau. Dort wurde er von Sudetendeutschen erkannt, worauf die "Arbeitsgemeinschaft zur Wahrung sudetendeutscher Rechte" Ende Juli 1949 die ...