Im Alter von 74 Jahren starb im Januar 2002 in Karlsruhe nach längerer Krankheit einer der hervorragendsten Theoretiker des Skispringens. Der gebürtige Erzgebirgler Ewald Roscher, einst respektvoll "Skisprung-Professor" (FAZ, 30.12.1987) genannt, stand als Verbandstrainer für fast 30 Jahre von den Sechzigern bis Ende der Achtziger für den erfolgreichen Aufbau sowohl des deutschen als auch des Schweizer Skispringens. Als "Erzieher und Bildner von jungen Menschen" charakterisierte Bruno Moravetz den Autodidakten in der FAZ. "Ich habe ihn wegen seiner tiefgründigen und sachlichen Art hoch geachtet und habe viel von ihm profitiert", erklärte einer seiner Nachfolger nach der Wende in Deutschland, Reinhard Heß. "Ewald war ein großer Mann für uns" (Schw. Z., 23.1.2002).
Laufbahn
Ewald Roscher kam im böhmischen Gottesgab auf dem Erzgebirgskamm, zwei Kilometer hinter der deutschen Grenze bei Oberwiesenthal, früh mit dem Skisport in Verbindung. Sein Vater war im Nebenberuf Skilehrer, ...