Kurz vor seinem 79. Geburtstag starb in Hamburg der frühere Meister- schwimmer Erwin Sietas, der an einer seltenen Blutkrankheit gelitten hatte. In den dreißiger Jahren zählte der Brustschwimmer zu den populärsten deut- schen Sportlern, seine Duelle, vor allem mit den besten Japanern, waren viel- beachtete Höhepunkte. Dreimal nahm er an Olympischen Spielen teil, gewann zahlreiche internationale Wettkämpfe. Entscheidende Impulse gab Sietas dem Brustschwimmen in Richtung Delphin-Stil. Bei den Olympischen Spielen 1932 in Los Angeles hatte er die Idee, vor jeder Wende die Hände über den Kopf nach vorn zu werfen, um schneller als seine Konkurrenten zu sein. So kam er eher an die Beckenwand als gleichauf liegende Mitschwimmer. Den Amerika- nern imponierte dieser Einfall, sie entwickelten ihn weiter, aus einem Zug vor der Wende wurde ein Stil über 100 m und 200 m. Sietas selbst blieb aber (mit Erfolg) seinem klassischen Bruststil treu, schwamm eine lange, saubere Gleit- phase bis auf jenen Doppelarmzug vor der Wende.
Der Hamburger war gelernter ...