Engelbert Hüging war ab Mitte der 1970er Jahre eine der schillerndsten Gestalten im deutschen Tischtennissport. Wenn er an der Platte stand, hatte er dank seiner Ausstrahlung nicht nur die Fähigkeit, Spielerkollegen anzuspornen – dadurch war er ein geradezu perfekter Mannschaftsspieler –, sondern er verstand es auch immer wieder, das Publikum für sich einzunehmen und mitzureißen. Darüber hinaus galt der Westfale aber auch als Individualist und Querkopf mit wenig Bereitschaft zur Unterordnung, galt vielen, vor allem im Deutschen Tischtennisbund (DTTB) als eine Art "Enfant terrible", ein kritischer Geist, der immer und zu allem seine Meinung sagte, was ihn sportlich vielleicht zuweilen etwas lähmte. Von seiner Spielanlage her war er ein begnadeter Defensivkünstler, der auch die Besten der Branche zur Verzweiflung bringen konnte. Große Einzelerfolge wie 1978 der Gewinn der deutschen Meisterschaft im Einzel waren Mangelware. Mit dem Nationalteam, in dem er 60 Länderspiele bestritt, und mit seinen Vereinen war er erfolgreicher und konnte unter anderem zweimal den ...