Emil Franzel, kath., wurde am 29. Mai 1901 in Haan in Böhmen als Sohn eines Oberlehrers geboren. Er studierte nach dem Besuch des Gymnasiums mit einem Stipendium der sozialdemokratischen Partei, der er sich angeschlossen hatte, in Prag, München und Wien Geschichte und Germanistik. F. promovierte zum Dr. phil. und legte das Staats- und wissenschaftliche Bibliothekarexamen in Prag ab. Er wandte sich nun journalistischer Tätigkeit zu und arbeitete in den dreißiger Jahren im Deutsch-Prager Volksbildungsinstitut "Urania", zu dessen Direktor er später aufstieg.

In seinen Anfängen war F. sozialkritisch eingestellt. Anfangs und Mitte der dreißiger Jahre lehnte er den aufkommenden Nationalsozialismus ab, paßte sich aber nach dem Münchner Abkommen 1938 der gegebenen Situation an. 1939 stellte ihn dann die sudetendeutsche Zeitung "Die Zeit" als einen der "geistigen Führer der volksdeutschen Prags" vor. Während jener Jahre arbeitete F. außer als Volksbildner bei der "Urania" auch als Schriftleiter in der Zeitschrift "Vorposten" mit.

Nach Kriegsende 1945 und Vertreibung ...

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