Teilnehmer an vier Olympischen Spielen (wenn die Spiele 1980 in Moskau nicht vom Westen boykottiert worden wären, sogar an fünf), Gewinner von zehn olympischen und WM-Medaillen im Degenfechten, zweifacher olympischer Goldmedaillengewinner mit dem deutschen Team - solche Leistungen allein können schon berechtigten Stolz auslösen. Im Falle von Elmar Borrmann, dem erfolgsgewohnten Tauberbischofsheimer, führte diese Bilanz am Ende seiner großen Karriere zu einer grotesken Diskussion um die Würde, bei den Sommerspielen 1996 die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier ins Stadion von Atlanta tragen zu dürfen. Der selbstbewußte Borrmann hatte sich mit diesem Wunsch zunächst mal ins Spiel gebracht, als er - trotz positiver Hinweise aus Funktionärskreisen - nicht in Erfüllung ging, aber mit heftigem Ärger reagiert. Vor allem, weil ihm die "unerhörte Ehre" ausgerechnet vom Teamkollegen Arnd Schmitt verwehrt wurde, schimpfte Borrmann öffentlich: "Es gibt halt Leute, die haben bessere Beziehungen und sitzen in irgendwelchen Beiräten." Borrmann war vom Deutschen Fechter-Bund ...