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Dieter Rickert

deutscher Personalmanager
Geburtstag: 1940 Bad Oldesloe
Nation: Deutschland - Bundesrepublik

Internationales Biographisches Archiv 42/2003 vom 6. Oktober 2003 ()
Ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 12/2012


Blick in die Presse

Herkunft

Dieter Rickert wurde 1940 in Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein) geboren.

Ausbildung

Abitur machte er 1960 in Bad Ems, wo sein Vater ein mittelständisches Unternehmen betrieb. Von 1960 bis 1964 studierte er Volks- und Betriebswirtschaft in Köln, unter anderem bei Gutenberg und Müller-Armack.

Wirken

Seine erste berufliche Station war die August Thyssen Hütte in Duisburg und Düsseldorf, wo er nach zwei Jahren als jüngster Handlungsbevollmächtigter die Abteilung Volkswirtschaft und Statistik leitete. Als rechte Hand des ersten Vorstandsvorsitzenden Kuhnke erlebte er in Essen die ersten Jahre der Ruhrkohle AG. 1972 holte ihn der ehemalige Thyssen-Chef und spätere BDI-Präsident Hans-Günther Sohl in die Geschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Hier knüpfte Rickert ein Netzwerk von Kontakten zu den Einflussreichen der deutschen und internationalen Wirtschaft, das ihm 1977 den Start in die Personalberatung erleichterte. Bis 1982 war er Partner der Züricher TASA-International, einer Gründung von Jim Fulghum, der als einer der Pioniere des "Headhunting" in Europa galt. Später machte er sich mit seinem Lehrmeister selbstständig und bildete mit ihm bis zu dessen Pensionierung ein Zwei-Mann-Team in Zürich, das innerhalb kurzer Zeit zu einem Synonym für das Premiumsegment der Personalberatung wurde. Bereits damals reklamierte das "team of two", für die Hälfte der 100 größten Unternehmen in Deutschland zu arbeiten. Deutschlandweite Bekanntheit erreichte Rickert nach dem Fall der Berliner Mauer, als er für die zur Abwicklung der DDR-Wirtschaft ins Leben gerufene Treuhandanstalt den größten Teil der ersten Führungsriege mit Hilfe einer groß angelegten Öffentlichkeitskampagne ("Profis für die DDR") suchte. Diese Aktion trug ihm 1990 im Manager Magazin bei der Wahl der 20 Köpfe des Jahres den Titel "Jäger 90" ein, und Kaevan Gazdar nannte ihn in seinem Buch über die Personalberatungsszene einmal "Den König der Kopfjäger".

1989 übersiedelte R. nach Grünwald bei München, wo er in seinem Team, das als "Rickert & Co., Personalberatungsgesellschaft" firmiert, mit B. Partrick Fulghum, dem Sohn seines Lehrmeisters, als Partner zusammenarbeitet. Gemeinsam führen sie Suchaufträge für die Toppositionen der ersten Führungsebene aus, wobei sie quer über alle Branchen sowohl die großen Publikumsgesellschaften bedienen als auch eine Vielzahl großer mittelständischer, typischer Familienbetriebe zu ihren Kunden zählen. Das Honorarvolumen des Zwei-Mann-Teams schwankt zwischen drei und fünf Millionen Euro pro Jahr. Die Durchschnittseinkommen der in den letzten Jahren vermittelten Kandidaten lagen bei etwa 400.000 Euro (alle Angaben Stand 2003). Bezüglich der von ihm vermittelten Kandidaten hält sich Rickert traditionell bedeckt. Aus verschiedenen Presseberichten ist aber bekannt, dass er am Anfang seiner Karriere einmal den Topmanager und Buchautor Daniel Goedevert von Renault zu Ford Deutschland holte, den heutigen Bahnchef Mehdorn von der DASA in den Vorsitz der Heidelberger Druckmaschinen AG hievte oder Werner Seifert zum Chefstuhl der Deutschen Börse verhalf. Zur Krise der Consultant Branche nach dem Ende des Börsenbooms und der neuen Märkte meinte R. im Rheinischen Merkur (2.1.2003), es sei vor allem eine Krise der global operierenden großen Agenturen. Nach wie vor gelte für die Personalberatung auf Top-Ebene: "All Business is local".

20. März 2012: Das "Handelsblatt" meldet, dass Rick Fulham die "Rickert & Co., Personalberatungsgesellschaft" verlässt.

Familie

Rickert sammelt seit Jahrzehnten moderne Malerei. Kunden und Kandidaten werden jedes Jahr zu Weihnachten mit einer handsignierten Grafik eines von ihm favorisierten Künstlers bedacht. Weitere Hobbys sind das Sammeln alter Armbanduhren, die Beschäftigung mit Klassischer Musik und das Fahren automobiler Raritäten der 50er und 60er Jahre. Im Mai 2003 nahm er mit einem 1953er Alfa Romeo 1900 SS an der traditionellen "Mille Miglia" teil. Außerdem kümmert er sich um die Finanzen eines der Münchner Golfclubs. Ein neues Feld betrat er Anfang 2003 mit der Gründung der Initiative "Klarheit in die Politik" (Welt am Sonntag, 27.7.2003: "Personalberater für die Deutschland AG"), mit der er gesellschaftspolitisches Engagement mit dem vorhandenen Business-Netzwerk zu verbinden versucht.

Adresse

Rickert & Co. Personalberatungsgesellschaft mbH, Nördliche Münchner Str. 25, 82031 Grünwald, Tel.: (089) 6 49 02 00, Fax: (089) 64 90 20 11, E-Mail: mail@rickert-online.de



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