Dieter Müller

Wenn Dieter Müller redet, dann kann er den Berliner nicht verleugnen. "Ick" und "jut" sind dabei nur die mildesten Formen. Aber alles andere würde auch verwundern. Schließlich ist der erfolgreichste deutsche Billardsportler aller Zeiten ein waschechter Berliner. Von typischen Berliner Klischees allerdings war seine Jugend nicht geprägt. Eher von Hunger, Not und Armut. In Berlin-Karlshorst im späteren Ostsektor geboren, verschwand der Vater in den Wirren bei Kriegsende. Seine kranke Mutter hatte große Probleme, ihre drei Kinder durchzubringen. Anerkennung fand der gelernte Dreher Dieter Müller im Sport. Auch mit Fußball und Basketball versuchte er sich, aber zum großen Star avancierte er im Billard. Zum Sport mit Queue und Bällen hatte er als Zeitungsausträger in Berliner Kneipen gefunden. Schwierig war es für Müller, Beruf und Sport unter einen Hut zu bringen. Mehrmals kündigte er seine Stellung, um sich angemessen auf wichtige Turniere vorbereiten zu können, und suchte anschließend einen neuen Job. Das Problem löste sich, als er im Alter von 23 Jahren sich von Freunden 50.000 DM ...