"So eine Geschichte lieben die Amerikaner, in der sich einer von ganz unten nach oben boxt und entgegen aller Wahrscheinlichkeiten siegt", fasste die Süddeutsche Zeitung (19.1.2015) den erstaunlichen Aufstieg des US-Boxers Deontay Wilder zusammen. Vom Lastwagenfahrer kämpfte sich der junge Vater einer schwerkranken Tochter als Späteinsteiger zum Olympiadritten und dann sogar zum Schwergewichtsweltmeister nach Version des Verbandes World Boxing Council (WBC) hoch. "Man muss sich bewusst sein, dass Boxen die härteste Sportart der Welt ist" (WELT, 2.3.2018), so Wilder über seine Karriere, "und dann taucht da ein Junge auf wie ich aus Tuscaloosa (Alabama), der erst als 19-Jähriger mit dem Boxen begann und es trotzdem schafft, in der bedeutendsten Gewichtsklasse bis nach oben zu kommen. Das ist doch unglaublich, oder?" Bis zum gewonnenen WM-Kampf Anfang 2015 gegen den Kanadier Bermane Stiverne, bei dem er erstmals über die vollen zwölf Runden gehen musste, hatten im Profilager ausschließlich ...