Mit 15 Jahren galt Daniela Hunger im DDR-Schwimmsport als eine der ganz großen Hoffnungen und wurde als Nachfolgerin der sechsfachen Olympiasiegerin von Seoul, Kristin Otto, gehandelt. Durch den Fall der Mauer kam es aber auch zu einschneidenden Veränderungen im Sportsystem östlicher Prägung, und so mancher ahnte bereits, daß "den Flying Girls from East Germany die `Pillen-Flügel' entscheidend gestutzt würden" (Schwimm-Magazin). Doch speziell Daniela Hunger lieferte den Gegenbeweis. Sie faßte nach der Wende schnell wieder Fuß in der Weltklasse. Das war nicht selbstverständlich, denn es änderte sich viel für die Trägerin des Vaterländischen Verdienstordens, der ihr einst von Erich Honecker persönlich überreicht worden war. Früher, als Schülerin der Suche-Bator-Oberschule, war ihr ganzes Leben auf den Sport ausgerichtet. Neben Einzelunterricht in der Schule gab es täglich ein fünfstündiges Training, die Sportlerin genoß totale Rundumversorgung mit reichlich Zeit auch für Regeneration.
Danach mußte man plötzlich auch an die berufliche Zukunft denken. Als immer noch erfolgreiche Spitzensportlerin hatte Daniela Hunger ...