Mit zwei Weltmeistertiteln über 400 m im Abstand von sechs Jahren, Olympiagold und –silber sowie Siegen bei Hallen-Europameisterschaften und -Weltmeisterschaften gehört Christine Ohuruogu zu den erfolgreichsten Leichtathletinnen der britischen Sportgeschichte, noch dazu in einer Disziplin, die als "traditionell britisch" sehr populär ist. Dennoch kann die große Kämpferin aus London in Sachen Beliebtheit und öffentliche Anerkennung auch nicht annähernd Schritt halten mit Idolen wie Jessica Ennis oder Sally Gunnell: Die Ursache liegt in einem Zwischenfall, der die Leichtathletikfans zwischen London und Glasgow 2006 auf die Barrikaden trieb. Christine Ohuruogu hatte drei Dopingkontrollen verpasst. Obwohl sie eine einjährige Sperre erhalten hatte und erst 25 Tage vor der WM 2007 wieder zugelassen worden war, weil man ihren Fall nicht als Doping, sondern als "Vergesslichkeit" eingeschätzt hatte, blieb auf Jahre ein Makel. "Wie schnell muss man sein, um seiner Vergangenheit davonzulaufen?", fragte die Times trotz des WM-Siegs ...