Anfangs als Quereinsteiger aus der Medienbranche eher argwöhnisch beäugt, brachte Christian Seifert als Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL) ab 2005 seine Zweifler bald mit immer neuen Erfolgszahlen zum Schweigen. Die Erlöse aus der Vergabe der Bundesliga-Übertragungsrechte stiegen unter Führung des "wortgewandten Managertyps" (FR, 11.8.2006) immens an, was die Bundesliga zu einer der umsatzstärksten europäischen Fußball-Profiligen machte - allerdings um den Preis einer von vielen Fans kritisierten Zersplitterung des Spielplans. Seifert überstand aber auch konfliktträchtige Entscheidungen und setzte eine schrittweise Öffnung des deutschen Spitzenfußballs für technische Neuerungen (Torlinientechnik, Videoassistenz) durch. In den 2010er Jahren geriet der Modernisierer wegen seiner Zurückhaltung im Streit um den wachsenden Investoreneinfluss auf die Geschicke einzelner Bundesligisten ("50+1-Regel") verstärkt in die Kritik. Sein gutes Image erhielt er aber spätestens als Krisenmanager während der Coronavirus-Pandemie zu Beginn der 2020er Jahre wieder, durch welche die ...