Zweimal schrieb Charles Austin durch außergewöhnliche Wettkämpfe und Erfolge Leichtathletikgeschichte, dazwischen verschwand er aus den Schlagzeilen der Weltpresse: 1991 wurde er sensationell Weltmeister im Hochsprung, 1996 gewann er ebenso überraschend die olympische Goldmedaille in seiner Spezialdisziplin. Trotz der beiden aufsehenerregenden Erfolge blieb der Texaner in der internationalen Hochsprungszene neben Assen wie Sotomayor oder Sjöberg jedoch eher ein Außenseiter.
"Für Austin war es ein Sprung vom Krankenbett auf den Olymp", kommentierte der Sport-Informations-Dienst den Goldmedaillengewinn in Atlanta. Vier Jahre lang quälte sich der US-Amerikaner mit Problemen an der Patellasehne seines linken Knies. 1993 mußte das Knie nach einem Sehnenabriß sogar operiert werden. Erst 1996 gelang dem Langzeitverletzten das Comeback. Nach der Jahresweltbestleistung von 2,37 m im Mai 1996 fühlte sich der von Beobachtern eher als schüchtern beschriebene Hochspringer bereits als Favorit. "Ich denke nie an Sieg, Sieg", umschrieb er sein Erfolgsrezept: "Ich will nur Spaß haben im Wettbewerb."
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