"Ich werde nie mehr einen solch erfüllten Augenblick erleben wie damals. Ich werde nie mehr denselben Hunger haben" - mit diesen Worten verabschiedete sich Cathy Freeman im Sommer 2003 von ihrer einzigartigen Karriere: Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney hatte sie sich trotz des nahezu "unmenschlichen" Erwartungsdrucks durch ihre Landsleute und die Weltöffentlichkeit Gold über 400 m gesichert. Als erste Frau, die von australischen Ureinwohnern abstammt, war sie zuvor bereits Medaillengewinnerin bei einer Leichtathletik-WM und Olympischen Spielen geworden. 1996 in Atlanta hatte sie olympisches Silber über 400 m erkämpft, 1997 und 1999 war sie die schnellste 400-m-Läuferin der WM in Athen und Sevilla gewesen. "Man muss seine Chancen nutzen, dann nutzt man auch seinem Volk", erklärte die selbstbewusste Athletin 1997, nachdem sie mit einer Aborigines-Flagge die Ehrenrunde durch das WM-Stadion gedreht hatte. Doch danach war die Ausnahmeläuferin zurückhaltender geworden.
"Politik hat auf dem Sportplatz nichts zu suchen"...