Catherine Destivelle wird als "Grande Dame des Alpinismus und Pionierin der Sportkletterbewegung" (kletterblock.com, 21.7.2020) oder als "Phänomen in der Geschichte des Bergsports" (NZZ, 12.5.2005) bezeichnet. Im Jahr 2020 bekam sie für ihr Lebenswerk als erste Frau den Piolet d'Or verliehen, die wohl höchste Auszeichnung für Extrembergsportler. Destivelle beherrschte in den 1980er Jahren das Wettkampfklettern der Frauen und wurde mehrfach in Folge Siegerin bei den ersten bedeutenden Meisterschaften im Sportklettern, die als erste inoffizielle Weltmeisterschaften bezeichnet werden. Anschließend stieg sie in die Riege der besten Free-Solo-Kletterer der Welt auf und wurde in den Jahren 1992-1994 zur ersten Frau, die alleine, ohne Sicherung und im Winter, die drei großen Nordwände der Alpen (Eiger Nordwand, Grandes Jorasses, Matterhorn) bestieg. Darüber hinaus war sie die erste Frau, nach der eine Kletterroute benannt wurde, sowie die erste weibliche Kletterin, der eine Route der Schwierigkeitsstufe 8a+ gelang. Obwohl Destivelle als Ikone des Frauenkletterns gilt, wollte sie nie, dass ihre Leistungen ...