Nur selten hat der Sieg einer bis dahin weitgehend unbekannten Läuferin so weitreichende Folgen gehabt wie der WM-Erfolg Caster Semenyas 2009 über 800 m: Dem Triumph der 18-jährigen Südafrikanerin folgten ein Jahrzehnt lang Schlagzeilen, Untersuchungen und Rechtsstreitigkeiten, geleitet von den Fragen, ob sie wirklich eine Frau sei und ob ihre Erfolge vor allem aufgrund ihrer biologischen und genetischen Prädisposition zustandegekommen seien. Angesichts der Debatte um ihre Geschlechtszugehörigkeit verblassten die Erfolge Semenyas, die zweimal Olympiasiegerin und dreimal Weltmeisterin wurde. "Der Fall Semenya entzweit die Leichtathletik", schrieb die FAZ 2016 und fügte hinzu: "Natürliche Gabe oder unfairer Vorteil? Caster Semenya dominiert die 800 Meter nach Belieben – weil sie angeblich weder Mann noch Frau ist" (20.8.2016).
Laufbahn
Aus dem Nichts zum WM-Titel 2009 In Europa trat Caster Semenya erstmals im Jahr 2008 auf, als sie im Alter von 17 Jahren bei der Junioren-WM ...