Carl Ulitzka wurde am 24. Sept. 1873 in Jernau in Oberschlesien geboren. Er studierte in Breslau katholische Theologie und wurde im Jahre 1897 zum Priester geweiht. Er wirkte dann von 1901 bis 1910 als Kaplan und Priester in Kreuzburg (O.-S.) und Bernau bei Berlin und seit 1910 in Ratibor.

Sein Name wurde in Deutschland bekannt, nachdem er im Jahre 1919 in die Weimarer Nationalversammlung, im Jahr darauf in den neuen Reichstag gewählt worden war, hier bei der Ausarbeitung der Weimarer Verfassung mitwirkte und im Jahre 1922 stellvertretender Landeshauptmann von Oberschlesien wurde. Auf diesem Posten vertrat er, wie seither schon als vielbeachteter Sprecher der Zentrumspartei im Reichstag, den deutschen Charakter seiner oberschlesischen Heimat, setzte sich aber ebenso deutlich für eine friedliche Zusammenarbeit von Deutschen und Polen ein.

Bei solcher Haltung, die U. auch auf anderen Gebieten bekundete, war er dem Nationalsozialismus schon vor 1933 als Gegner verhasst. Nach dessen Machtergreifung begann dann auch für U. die Zeit der Verfolgungen. ...

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