Camill Wurz, kath., war Sohn eines Kaufmanns aus Offenburg/Baden. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaft an den Universitäten Freiburg/Br., Berlin und Heidelberg und bestand 1931 die Große juristische Staatsprüfung. Danach trat er in den Justizdienst ein, wo er zuletzt Oberamtsrichter war. 1939 bis 1945 war er Soldat, u.a. eineinhalb Jahre in Nordafrika.

Nach dem Krieg betätigte er sich ab 1947 als Rechtsanwalt in Baden-Baden. Ab 1956 vertrat er die CDU im Landtag von Baden-Württemberg. Von 1960 bis 1968 ist er Fraktionsvorsitzender der CDU gewesen.

Im Juli 1968 wählte der Baden-Württembergische Landtag ihn zu seinem Präsidenten, dem auch die Opposition eine in höchstem Maße objektive Amtsführung bestätigte. W. ließ es sich besonders angelegen sein, das Gewicht des Landesparlaments zu verstärken und es auch besser in das Bewußtsein der Bevölkerung zu bringen. Er legte in diesem Sinne eine Studie zur Parlamentsreform vor. Eine ganze Reihe seiner Vorschläge wurde verwirklicht.

1974 geriet W. mit seinem Parteivorsitzenden und Ministerpräsidenten Hans Filbinger aneinander, der - selbst ein entschiedener Abtreibungsgegner - die ...

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