Bruno Wendt
fr. Photochemiker| Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
| Nation: | Deutschland - Bundesrepublik |
Internationales Biographisches Archiv 36/1951 vom
Der in Fachkreisen bekannte Photochemiker Dr. Bruno Wendt kam im Jahre 1949 mit seiner Frau und einem 18jährigen Sohn aus der Sowjetzone nach Frankfurt a.M. Obwohl er angab, die Sowjetzone aus politischen Gründen verlassen zu haben, wurde ihm ohne Schwierigkeiten sein gesamtes Mobiliar nachgeschickt. In der Sowjetzone hatte sich W. bis zu seinem Fortgang im Forschungs-Laboratorium der Agfa in Wolfen (jetzt Sowjet AG.) mit speziellen Arbeiten zur Verbesserung von Magnetophon-Anlagen befasst. Wegen seiner hervorragenden Spezialkenntnisse auf photochemischem Gebiet fand W. in Frankfurt sofort eine Anstellung beiden Photowerken Dr. Schleußner GmbH., Frankfurt, Herstellerin der Adox-Erzeugnisse.
Hier war W. in der Folge in der Forschungsabteilung für Farbfilm-Herstellung beschäftigt und konnte auch Einblick in die übrigen Fabrikationsabteilungen nehmen.
Am 5. Juni 1951 verschwand W. aus Frankfurt. Auf seinem Arbeitsplatz fehlten seitdem deutlichen Anschein nach wichtige Dokumente: wissenschaftliche Aufzeichnungen und Forschungsunterlagen. Auf die Vermutung der Geschäftsleitung hin, dass W. auch wichtige Pläne von neuartigen Fabrikationsmaschinen für Film-Zellulosestreifen und Photoplatten an sich gebracht habe, erliess die Frankfurter Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen W., der nach den polizeilichen Ermittlungen am 7. Juni bereits nach Brüssel, ...
