Bruno Paul wurde am 19. Jan. 1874 in Seifhennersdorf (Oberlausitz) als Sohn eines Kaufmanns geboren. Von 1890-94 studierte er an der Kunstgewerbeschule in Dresden. Darauf übersiegelte er nach München, besuchte dort die Akademie und verheiratete sich hier mit der Tochter des Bankiers Graf. Schon damals konzentrierte sich sein Hauptinteresse auf das Typische, vor allem an den Menschen, und veranlaßte ihn, Gegenden aufzusuchen, wo er alte Sitten und Trachten, einen kräftigen, gesunden Bauernschlag fand. Besonders liebte er Dachau. 1897 kamen Ludwig Thoma's Bauerngeschichten heraus, die P. illustriert hatte. 2 Jahre zuvor waren "Jugend" und "Simplizissimus" zum erstenmal erschienen. P. gehörte neben Thoma, Theodor Heine, F. von Reznizek, Rudolf Wilke, Eduard Thöny und Olaf Gulbransson zu dem rasch berühmt gewordenen Mitarbeiterstab des "Simplizissimus", der dieser damals neuartigen satirischen Wochenzeitschrift ihren erstaunlichen Erfolg sicherte. In späteren Jahren auf seine bösen Titelblätter und gezeichneten Randnotizen zum Zeitgeschehen angesprochen, meinte P.: "Der Zweck ist, daß sich die Leute aufregen".

Gleichzeitig lag ...

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