Wie so viele der spurt- und muskelstarken Anschieber kommt Bruno Gerber von der Leichtathletik. Als Zehnkämpfer (6.471 Punkte) kam er aber nicht recht voran, als Sprinter, der die 100 m in 11,38 Sek. bewältigte, zählt er eher zu den langsamen. Seit er je zwei Winter bei Toni Schweizer (1984 bis 1986) und bei Weltmeister Silvio Giobellina (1986 bis 1988) die hohe Schule des Bobsports durchlaufen hat und 1987 in St. Moritz auch die Bobschule absolviert hat, gilt er als einer der "komplettesten" Bremser des Metiers. Er verstehe es, beim Anstoßen ausgezeichnet seine Kraft auf den Schlitten zu übertragen, urteilte der damalige Nationaltrainer Erich Schärer. Gerber sei "äußerst lernfähig", lobte ihn dessen Nachfolger Franz Isenegger. Beim diffizilen Startvorgang, bei dem es auf die Harmonie in der Mannschaft in besonderem Maße ankomme, könne Gerber die von ihm gewünschten leichten Korrekturen sofort umsetzen. In der Zusammenarbeit mit dem Tüftler Giobellina habe er sich überdies reiche Materialkenntnisse angeeignet. ...