sowjet. Politiker; Innenminister der UdSSR (1990/91)
* 19. Februar 1937 Twer/Wolga
† 22. August 1991 Moskau
Herkunft
Boris Karlowitsch Pugo stammte aus der russischen Stadt Twer an der oberen Wolga, die 1931 in Kalinin umgenannt wurde und im 15. Jh. Hauptstadt des Fürstentums Twer war. Er war der Sohn des lettischen Altbolschewisten Karlis Pugo, einst Mitglied der "lettischen Schützen", die während der Oktoberrevolution und des russischen Bürgerkrieges auf Lenins Seite kämpften.
Ausbildung
P. studierte am Polytechnischen Institut in Riga und arbeitete nach seinem Ingenieurexamen 1960 für kurze Zeit in einem Elektromaschinenbau-Betrieb in der lettischen Hauptstadt.
Wirken
Seit 1961 durchlief er die Karriere eines Apparatschiks, wie sie viele Jahrzehnte lang typisch für die sowjetische "Nomenklatura" gewesen ist. 30 Jahre später sollte sie ihn, den Letten, zu einem der meistgehaßten Männer im gesamten Baltikum gemacht haben und einen ehemaligen Weggefährten in der Unabhängigen baltischen Zeitung über ihn sagen lassen, daß er "ein Diener aller Herren" sei und ein "untrügliches Gespür für den Willen seiner Vorgesetzten" besitze (WELT 22.1.91).
1961-63 war P. Funktionär der kommunistischen Jugendorganisation Komsomol in Riga, 1963 trat er in die KPdSU ein. Bis 1975 arbeitete P. in maßgeblichen Positionen des Komsomol auf Allunions- und ...