Bernd Stange war einer der renommiertesten und profiliertesten ostdeutschen Fußballlehrer und über fünf Jahre Trainer der DDR-Nationalelf. Doch er war auch stets umstritten. Nach der Wende kam seine Tätigkeit für die Stasi ans Tageslicht, die er erst bestritt und später selbst als "schnödes Versagen meines Anstandes" (WELT, 6.9.2010) verurteilte. Weltweite Aufmerksamkeit wurde ihm zuteil, als der Fußball-Globetrotter 2002 Nationaltrainer des Irak wurde. Während Stange den Trainerjob im Land des Diktators Saddam Hussein rein sportlich motiviert sah, wurde das Engagement vielfach kritisiert. Ähnlich war es bei Stanges Trainerstation in Weißrussland, der "letzten Diktatur Europas" (SZ, 16.11.2007), wo er bis 2011 blieb. Es folgten eine fußballerisch höchst unbefriedigende Zeit in Singapur und schließlich eine Mission im vom Bürgerkrieg zerstörten Syrien - politisch erneut fragwürdig und sportlich erfolglos. Der inzwischen 70 Jahre alte Stange wurde nach einem missratenen Start in die Asienmeisterschaft 2019 noch während des Turniers gefeuert und erklärte danach seine Trainerkariere für beendet.
Laufbahn
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