Zwar ist nicht bekannt, ob das Leben des US-Hürdensprinters Aries Merritt einmal verfilmt wird, hollywoodreif aber wäre es allemal: Schon 2004 feierte er als 19-Jähriger seinen ersten Triumph als Junioren-Weltmeister, danach blieb er sieben Jahre lang ohne herausragende internationale Erfolge, ehe er im Olympiajahr 2012 zum "Überflieger" seiner Disziplin aufstieg: Er wurde Hallen-Weltmeister über 60 m Hürden, Olympiasieger über 110 m Hürden und schnellster Hürdensprinter aller Zeiten mit dem Fabelweltrekord von 12,80 Sek. Beim Diamond-League-Meeting in Brüssel unterbot er seine "Traumzeit" von 12,85 Sek., die er Monate zuvor als Pin-Code im Handy programmiert hatte. 2013 erhielt er die niederschmetternde Diagnose, dass er an Niereninsuffizienz leidet, lief gegen ärztlichen Rat weiter und verschwieg zwei Jahre lang sein Geheimnis. Trotz langen Krankenhausaufenthalts und mit knapp 20 Prozent Nierenfunktion gewann er 2015 WM-Bronze in Peking – vier Tage später wurde ihm die Niere seiner Schwester transplantiert. ...