Als "Herr des Ringes" erwies sich bei den Weltmeisterschaften 1999 in Sevilla ein Amerikaner: Anthony Washington, 1,86 m großer und 109 kg schwerer Diskuswerfer aus Denver, schnappte den Deutschen Jürgen Schult und Lars Riedel mit seinem letzten Versuch Gold weg. Mit dem WM-Triumph krönte der farbige Hüne aus den USA seine seit Anfang der neunziger Jahre währende Weltklassekarriere, die durch Verletzungen und berufliche Probleme mehrfach vom vorzeitigen Ende bedroht war. Mit einer Bestweite von 71,14 m zählt der Weltcupsieger von 1992 zu den besten Diskuswerfern aller Zeiten, doch erst mit dem WM-Sieg von Sevilla widerlegte er die Annahme, er zeige bei großen Entscheidungen stets Nerven.
Laufbahn
Anthony Washington stammt aus dem US-Bundesstaat Montana. Als 19-jähriger Junior erzielte er mit 52,88 m seine erste Bestweite im Diskuswerfen. Im Gegensatz zu vielen europäischen Konkurrenten fehlen bei ihm vordere Platzierungen bei Junioren-Meisterschaften. 1987 übertraf er erstmals die 60-m-Marke, 1989 tauchte er als Vierter der TAC-Championships erstmals im Vorderfeld von US-Meisterschaften auf. Ab 1991 zählte er nach seiner ...