Jahrelang war André Thieme im deutschen Springsport nur ein Mitläufer und gehörte auch nur sporadisch dem Elitekader an, obwohl er immer wieder bei Nationenpreisen zum Einsatz kam. So fehlte er bis 2021 bei allen wichtigen Championaten. Erfolgreich war er bei seinen regelmäßigen Aufenthalten in den USA, wo er etwa den mit einer Mio. US$ dotierten US-Grand Prix gleich dreimal gewinnen konnte. Seine Statistenrolle innerhalb der nationalen Vereinigung änderte sich erst, als Bundestrainer Otto Becker den Mecklenburger 2021 überraschend für die Olympischen Spiele in Tokio nominierte. Zwar musste er dort noch Lehrgeld bezahlen, aber nur wenig später sorgte der 46-Jährige bei der Heim-EM in Riesenbeck für einen Paukenschlag, als er die Einzelkonkurrenz gewann und mit der deutschen Equipe Silber holte.
Laufbahn
Nach frühen Dressurerfolgen Wechsel zum Springreiten André Thieme war von klein auf mit dem Reitsport konfrontiert. Vater Michael Thieme, zu DDR-Zeiten einer der besten Dressurreiter des Landes, arbeitete als Dressurtrainer und war später viele Jahre Obersattelmeister auf dem ...