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Nation: | Österreich |
von Stephan Zimmermann
Stand: 01.10.1995
Als Werner Schwab 1994 starb, war er einer der meistgespielten Gegenwartsdramatiker – und einer der umstrittensten. Nach der Uraufführung von „volksvernichtung oder meine leber ist sinnlos. Eine Radikalkomödie“ im November 1991 war er mit einem Schlag berühmt geworden. In den meisten Kritiken, die zu Aufführungen seiner Stücke erschienen sind, sah man ihn aber vor allem als Bürgerschreck, der mit Fäkalien, Sex und Kannibalismus nur provozieren will, ohne daß ihm das noch recht gelingt: „Offenbar haben auch die Grazer begriffen, daß sich nur noch Spießer über einen Spießerschänder wie Schwab ereifern“, schrieb „Der Spiegel“ 1992 unter dem Titel „Müllwerker der Bühne“. Solchen Fehleinschätzungen kann man zugute halten, daß Schwab selbst durch sein Auftreten zu seinem Ruf als bloßer Bürgerschreck beigetragen hat. Er präsentierte sich wie ein Rockstar in schwarzer Lederkluft, posierte im brennenden Mantel und trank viel und öffentlich. Immer wieder äußerte er seine Verachtung für das Theater. Zum Teil ist diese Selbstinszenierung als Verkaufsförderung für seine Stücke zu begreifen. Schwab sah den Kulturbetrieb als Markt, auf dem Sensationen zählen. Wenn der in seinen Stücken – in „hochschwab: Das Lebendige ist ...