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Nation: | Deutschland |
von Barbara Baumann-Eisenack
Stand: 01.01.2006
Bewegungen, Veränderungen, Epochenschwellen und Umbrüche interessieren Walter Höllerer seit jeher. In seiner Dissertation und auch in seiner Habilitationsschrift beschäftigte er sich mit der erzählenden und der dramatischen Literatur des 19. Jahrhunderts und benannte schon in den Titeln die „geistesgeschichtliche Wende“, dann die „Dichtung einer Übergangszeit“, die er in seiner Schrift „Zwischen Klassik und Moderne“ (1958) untersuchte. Auch die Titel der von ihm herausgegebenen Lyrikanthologie „Transit“ (1956) und einer unter seiner Beteiligung entstandenen Dokumentation zu den Grenzüberschreitungen zwischen Dichtung, Kunst, Musik und Architektur „Movens“ (1960) weisen auf dieses besondere Interesse hin.
Kernpunkt seines weiteren Engagements wurden die Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Lyrik in- und ausländischer Autoren und sein eigenes Schreiben. Die von ihm und Hans Bender seit 1954 herausgegebene Literaturzeitschrift „Akzente“ und seine Besuche von Tagungen der Gruppe 47 fügen sich in diese Ausrichtung seiner Interessen und geben gleichzeitig Beispiele seines Engagements auf beiden Seiten: auf der des Autors und auf der des Kritikers und Wissenschaftlers.
Walter Höllerer debütierte 1952 mit dem damals viel beachteten Lyrikband „Der andere Gast“, in dem er seine Gedichte aus den Jahren 1942 bis 1952 ...