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Nation: | Deutschland |
von Michael Basse, Rainer Gerlach und Winfried Hönes
Stand: 01.06.2011
Walter Helmut Fritz war seit seinem lyrischen Debüt („Achtsam sein“, 1956) eine beständige Größe der deutschen Literatur. Sein Werk umfasst eine Vielzahl von Einzelveröffentlichungen: in der Hauptsache Gedichte und Prosagedichte, außerdem vier Romane, Kurzprosa, Hörspiele und Essays. Daneben machte sich Fritz als Übersetzer aus dem Französischen einen Namen.
Der Autor imponierte durch seine „geradezu unheimliche Stetigkeit“ und „staunenswerte Kontinuität“, mit der er ein halbes Jahrhundert lang auf „die Wirklichkeit quasi mit der Wörterkamera (…) beharrlich Jagd macht“ (Wolfgang Ignée). Rückblickend wurde immer wieder bemerkt, „wie ‚fertig‘ dieser Lyriker von Anfang an war“ (Wulf Segebrecht), dass es bei ihm „fast keine Entwicklung gibt“ (Peter Hamm) und deshalb in seinem Werk „abrupte Brüche oder schrille Verwerfungen fehlen“ (Hans-Rüdiger Schwab). Das wohl auffälligste Merkmal von Fritzʼ Schaffen ist seine persönliche Unauffälligkeit. In einer Gedenkrede zum 100. Todestag Eduard Mörikes erklärte Fritz: „Unauffälligkeit wurde zur Bedingung für seine stillen, rhythmisch verzauberten Bilder. Aus ihr gewann er Geduld, Wartenkönnen, Gelassenheit, Ruhe und Sicherheit des Blicks, gewann er ...