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Nation: | Deutschland |
von (E/B) Buck, Theo; (B) Riedel, Nicolai; (B) Gerlach, Rainer
Schriftsteller, deren Texte Erzähltes gewissenhaft, exakt und nachprüfbar vermitteln, sind selten geworden. Was Alfred Döblin bereits 1929 hervorhob, scheinen nur wenige unter den vielen, die sich berufen fühlen, uns mit Geschichten beizukommen, klar zu sehen: daß sie nämlich in der Regel bloß „einige Oberflächen der Realität“ zu erfassen in der Lage sind. Angesichts einer in ihren komplexen Zusammenhängen bestenfalls andeutungsweise überschaubaren Realitätssituation sowie einer ziemlich schizophrenen Welt- und Bewußtseinslage ist es nicht mehr möglich, mit linear ablaufenden epischen Berichten und Biographien eine Art Mikrostruktur der historisch-konkret vorzufindenden Makrostruktur nachzuzeichnen. Wenn einer trotzdem noch räumlich, zeitlich und personal geschlossen umrissene und damit gleichsam völlig eindeutige Romane an ein Leserpublikum bringen will, verfehlt er – schon der unangemessenen Machart wegen – die ihn umgebende Realität. Vorbei sind demnach die Zeiten, wo es galt, Wirklichkeit widerzuspiegeln oder, besser gesagt, vorzutäuschen. Vielmehr „schafft“ der Roman, einem Diktum Alain Robbe-Grillets zufolge, „Wirklichkeit, er erfindet sie. Er ist eine Suche, er stellt sich selber und die Welt in Frage“.
Zu denjenigen, welche bewußt eine andere Erzählhaltung als das von der Tradition empfohlene ...