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Nation: | Deutschland |
von Peter Bekes
Stand: 15.02.2018
„Theater ist für mich eine Art Experiment: der immer wieder unternommene Versuch, den jetzt lebenden Menschen mit dem, was ihn bewegt, was ihn ängstigt, was er schafft und was ihn begrenzt, auf der Bühne sichtbar zu machen. Die Mittel, deren ich mich bediene, sind (…) so alt wie das Theater selbst: die der Maske, der Verwechslung, der Vorspiegelung, des Spiels im Spiel – sie alle dienen dazu, die Bühnenexistenz des Schauspielers großartig und fragwürdig zugleich erscheinen zu lassen und damit, denn wir sind an dem Experiment beteiligt, uns selbst, unsere Wertsetzungen, unsere gesellschaftlichen Normen, unsere Moral in Frage zu stellen.“ Dieses poetologische Credo von Tankred Dorst („Die Bühne ist der absolute Ort“, 1962) macht von Beginn an programmatisch sein Selbstverständnis als Dramatiker deutlich; es bezeichnet umfassend die Funktion, den Wirklichkeitsbezug und die Wirkungsweisen seiner Theaterarbeiten, die sich in einer beeindruckenden Formenvielfalt von Stücken, wie z.B. Revuen und Komödien, Farcen und Possen, Legenden und Märchen niedergeschlagen haben, die ihn auch international bekannt machten. Darüber hinaus verfasste er mannigfaltige Hörspiele, Libretti, filmische Drehbücher und Szenarien. Selbst seine wenigen Prosaarbeiten (Erzählungen, ...